Mit einer „Orientierungswoche“ ins neue Schuljahr
Oder: Wie geht es weiter nach dem Projekt "alpha lernen"?
„Beims is(s)t anders! Unter dieser Überschrift stand ein Artikel im „Beims-Boten“ (Dezember 2013), der die besonderen Rahmenbedingungen und Perspektiven unserer Schulentwicklung skizzierte. Um diesen Besonderheiten gerecht zu werden, sind mit der „Individualisierung“ und „Methodenvielfalt“ die zentralen Schwerpunkte unserer Schulentwicklung gesetzt. Zahlreiche Projekte sowie Fort- bzw. Weiterbildungen wurden seitdem initiiert und durchgeführt. Ein zentraler Baustein war bzw. ist das Projekt "alpha lernen - Qualifizierung von pädagogischem Fachpersonal" („Beims-Bote“ │ Dezember 2014). Die erstmals durchgeführte „Orientierungswoche“ ist ein (Folge-)Projekt, welches ihren Ursprung im „alpha lernen“ hat.
Unsere Schülerschaft ist auch in diesem Schuljahr wieder bunt gemischt. Neben Verhaltensauffälligkeiten fordern uns viele (lern-)individuelle Problemlagen der Schülerinnen und Schüler. Zudem sitzen in den Klassen vermehrt ausländische Jugendliche, die über keine oder nur über unzureichende Deutschkenntnisse verfügen. Vor diesem Hintergrund haben wir - mit Unterstützung des privaten Trägers „ARBEIT UND LEBEN Sachsen-Anhalt e.V.“ - das Konzept einer „Orientierungswoche“ erarbeitet, welches diese Probleme angeht. Dazu fand im Dezember 2014 eine erste Zusammenkunft mit Kollegen aller Berufsfelder und der allgemeinbildenden Fächer des Berufsvorbereitungsjahres (BVJ) statt.
Eine Idee stand im Raum: Wir wollten etwas entwickeln, das uns hilft den individuellen Leistungsstand von BVJ-Schülern zu ermitteln, um dann im Anschluss eine Beschulung mit angepasstem Förderunterricht zu ermöglichen. Die Idee einer „Orientierungswoche“ war geboren! Diese „Orientierungswoche“ wird erstmals zu Beginn des Schuljahres 2015/2016 für Schüler des BVJ durchgeführt und soll perspektivisch fester Bestandteil der ersten Schulwoche am Standort Salzmannstraße werden. Während dieser Woche, so unser Ansatz, werden die Schüler in den allgemeinbildenden Fächern und in den möglichen Berufsfeldern getestet. Die frühzeitige Feststellung von Stärken und Schwächen der Schülerinnen und Schüler ermöglicht somit eine zeitnahe individuelle Förderung.
Bis Ende Januar 2015 waren alle Beteiligten aufgefordert, für ihre Bereiche Eignungstests zu entwickeln, die im Rahmen einer weiteren Veranstaltung vorgestellt und besprochen wurden. Alle Fachbereiche waren mit viel Engagement und guten Ideen bei der Sache. Die „Generalprobe“ gab es dann kurz vor Ostern: Die von den Kolleginnen und Kollegen entwickelten Verfahren bzw. Tests wurden mit Schülern des aktuellen Berufsvorbereitungsjahres einem Praxistest unterzogen und ausgewertet. Fazit der Beteiligten: Trotz einiger Korrekturen stand mit Blick auf die positiven Erfahrungen der Beteiligten der Entschluss fest: Wir starten zukünftig mit der „Orientierungswoche“ in das Schuljahr.
Um die ermittelten Förderbedarfe dann aber auch lösen zu können, arbeiteten unsere Kolleginnen Frau Enoch und Frau Pickler im Rahmen eines landesweiten Pilotprojekts an der Erstellung eines Konzepts zum Übergangssystem BVJ mit. Die bildungspolitisch gewollte gemeinsame Beschulung von Schülerinnen und Schülern mit den unterschiedlichsten Entwicklungsbedarfen muss "praxistauglich" werden. Das ist die nächste Herausforderung. Und natürlich brauchen die Lehrkräfte Fort- bzw. Weiterbildungsangebote, die den anstehenden Aufgaben gerecht werden.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass ausgehend vom Projekt "alpha lernen" ein weiterer Baustein unserer Schulentwicklung entwickelt und umgesetzt wird.