Hermann Beims

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Hermann Beims (1863 - 1931) Kommunalpolitiker, Oberbürgermeister in Magdeburg, Copyright:Stadtarchiv Magdeburg, Fotos HBA, Nr.3458

Mit Beginn des Schuljahres 2006/2007 wurden in der Stadt Magdeburg zwei weitere Schulen zur berufsbildenden Schule II fusioniert. Durch einen Stadtratsbeschluss sollen berufsbildende Schulen und Gymnasien einen für sie typischen Ehrennamen erhalten.

Es galt also für uns einen solchen zu finden. Ausgehend von einem Artikel in der Magdeburger Volksstimme vom 07. Dezmeber 2006 anlässlich des 75. Todestages von Hermann Beims gab es die Schlagzeile: „Vom Gastwirt zum Stadtchef“. Da der inhaltliche Schwerpunkt unserer Schule auf Gastronomie und Ernährung ausgerichtet ist, also eine gute Voraussetzung, diesen Namen zu wählen.

 

Sein Leben

Hermann Beims wurde am 26.April 1863 in Haverlah, Kreis Goslar, geboren. Als Sohn eines Webers besuchte er 1878 bis 1881 die Volksschule in Goslar und wurde danach gelernter Tischler. 1887 trat er der SPD bei. 1892 ließ er sich als Tischler in Goslar nieder. 1896 gab er das Handwerk auf und arbeitete als Rendant. Zwischen 1899 und 1902 betrieb er in Osterode am Harz ein Gartenrestaurant.

1902 wurde er Arbeitssekretär in Magdeburg und ab 1906 Sekretär des SPD-Bezirksverbandes. Von 1905 bis 1917 gehörte er der Magdeburger Stadtverordnetenversammlung an und wurde von 1917 bis 1919 erster sozialdemokratischer Stadtrat in Magdeburg. Am 24.April 1919 wurde er ohne Gegenstimmen zum Magdeburger Oberbürgermeister gewählt und blieb dies bis 1931. 1919 bis 1920 war er Mitglied der Weimarer Nationalversammlung und anschließend wurde er mehrmals in den Reichstag gewählt. Zeitweise war er auch Abgeordneter des Provinzialsächsischen Landtags.

In seiner Amtsführung war er um Ausgleich und Kompromiss bemüht. Magdeburg wurde zum Zentrum des Neuen Bauens. In seiner Amtszeit entstanden moderne Wohnviertel in den Vorstädten, so auch die Beimssiedlung im Stadtteil Stadtfeld West. Weitere wesentliche Bauten waren das Ausstellungszentrum im Rothehornpark und die Magdeburger Stadthalle. Beims strebte zudem den Ausbau Magdeburgs zur Hauptstadt Mitteldeutschlands an. Hermann Beims starb am 20. Dezember 1931 in Magdeburg.

 

Ehrungen

Magdeburg benannte nach ihm die in seiner Amtszeit entstandene Beimssiedlung und eine dort befindliche Straße (Beimsstraße). Seit 2007 trägt nun auch eine Magdeburger Schule seinen Namen. In seinem Geburtsort Haverlah ist eine Straße nach ihm benannt (Beimsstraße).

 

Übrigens ...

... bei weiteren Nachfragen über Frau Inge Beims – die Enkeltochter von Hermann Beims - wurde klargestellt, dass Hermann Beims kein Gastwirt war. Lediglich seine Tischlerei in Osterode befand sich neben einer angrenzenden Gastwirtschaft. Aufgrund seiner Verdienste für unsere Stadt Magdeburg sind wir bei unserem Ehrennamen geblieben.

... gab es in Magdeburg eine Arbeitsgruppe "Beimsplatz". Hauptziel der AG "Beimsplatz" war es, pünktlich zum 90-jährigen Jubiläum der "Beimssiedlung" den Beimsplatz städtebaulich aufzuwerten. Die AG "Beimsplatz" traf sich regelmäßig im Friseurmuseum von Magdeburg – welches sich selbstredend in der Beimssiedlung befindet.

… auch unsere Schule war in der Arbeitsgruppe aktiv dabei; beispielsweise wurden am 15. Mai 2014 in einer Filiale der Stadtsparkasse Magdeburg „Beimsschnecken“ - hergestellt von unseren Auszubildenden - angeboten und verkauft. Die Erlöse kamen der AG "Beimsplatz" zu Gute, die damit "Beimsbänke" - stilechte Bauhaus-Bänke nach Originalvorlagen - auf dem Beimsplatz finanziert hat. Am 11. September 2015 wurden die "Beimsbänke" feierlich eingeweiht.